Bashir im Migrationsbüro (UNIRI-04-DE)

Beschreibung

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  • EMOTIONEN
  • Unmittelbare emotionale Reaktionen
  • Traurigkeit
  • Emotionale Distanzierung
  • KÖRPER
  • Depersonalisierung (das Gefühl, außerhalb seiner selbst zu stehen)
  • GEDANKEN
  • Hoffnungslosigkeit
  • VERHALTEN
  • Vermehrter Konsum von Alkohol, Drogen und Tabak
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Situation

Bashir ist ein 22-jähriger Einwanderer aus Syrien. Er verließ sein Land zusammen mit einem Cousin, während seine Familie im Heimatland blieb. Nach tagelanger Reise über mehrere Grenzen, oft in überfüllten Lkw-Kofferräumen, sucht er nun beim Migrationsamt um Asyl nach. Den Beamten fiel auf, dass etwas an dieser Person anders war, denn er wirkte distanziert, hatte fast roboterhafte Bewegungen und antwortete automatisch und ohne jegliche Emotionen auf einfache Fragen. Sie bemerkten auch, dass er seit Tagen nicht mehr geduscht hatte und nach dem Konsum von Alkohol von gestern roch.

Trauma-Informierte Reaktion

Der Migrationsbeauftragte, der für den traumainformierten Ansatz ausgebildet ist, nahm Bashir mit ins Büro. Da er den möglichen Hintergrund kannte, befragte er Bashir einfühlsam über seine Reise und wie er sich jetzt fühlt. Bashir erzählte ein paar Worte über die Reise, obwohl er immer noch den Eindruck erweckte, nicht anwesend zu sein. Während des gesamten Gesprächs zeigte der Interviewer durch nonverbale Zeichen und eine sanfte Gesprächsführung Einfühlungsvermögen und erkannte an, dass die Reise körperlich und emotional sehr schwierig gewesen sein muss. Bashir fühlte sich wohler, wenn er zugab, dass er sich sehr seltsam fühlt, als hätte er keine Emotionen und dieser Gedanke mache ihm Angst.

Während des Gesprächs erkundigte sich der Beamte, ob Bashir in diesem Land jemanden kennt oder ihm nahe steht.

Unvoreingenommen erklärte der Beamte, dass es nach solch belastenden und traumatischen Ereignissen nicht ungewöhnlich ist, dass Menschen verschiedene Reaktionen zeigen, manchmal sogar ihre Gefühle verdrängen oder Alkohol und Drogen zur Selbsthilfe nehmen. Dies können jedoch
sehr schwierige Symptome sein, und er ermutigte Bashir, sich Hilfe zu suchen.

Der Beamte überreichte Bashir Broschüren und erklärte ihm, wo er weitere Hilfe finden kann, nämlich bei Organisationen, die Essen, ein Bett, Kleidung und Duschen anbieten, aber auch bei solchen, die psychologische und medizinische Hilfe leisten.

Contributor

Assist. Prof. Aleksandra Stevanović, psychol. PhD (UNIRI-MEDRI)

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